Der diesjährige Assessment-Center-Kongress war ein voller Erfolg! Mit einer Rekordbeteiligung an Teilnehmern und 50 Referenten war der Kongress ausverkauft. An zwei kompakten Kongresstagen wurden in 41 Beiträgen die aktuellen Entwicklungen und Trends im Bereich der Personaldiagnostik präsentiert und diskutiert, wobei das diesjährige Motto lautete: Diagnostische Kompetenz: Entwickeln und Anwenden. Die Ostdeutsche Sparkassenakademie in Potsdam war eine gelungene Location, geboten wurden neben den inhaltlichen Beiträgen eine Dinnerbootsfahrt auf dem Templiner See und die Vorstellung des Improvisationstheaters „Die Gorillas“.
Hat die Kenntnis der Anforderungsdimensionen einen Effekt auf das AC-Ergebnis?
Transparenz – wird häufig von ACs gefordert, um die Akzeptanz und die Offenheit für das Verfahren zu erhöhen. Klaus Melches (2008) kommt zu dem Schluss, dass das Erkennen relevanter Anforderungsdimensionen mit der Leistung in ACs korreliert. Zur Sicherstellung der Kriteriumsvalidität sollten Auswahl-ACs eher intransparent durchgeführt werden. Bei ACs für Personalentwicklungs- bzw. Trainingszwecke wird aber klar für die Bekanntgabe der interessierenden Anforderungsdimensionen plädiert!
Ist ethische Kompetenz messbar?
In den Zeiten der Bankenkrise und Korruptionsskandalen rücken die Fragen nach ethischem und moralischem Verhalten immer stärker in den Vordergrund. Begriffe wie Diversity und Integrität sind heute in fast jedem Unternehmenskompetenzmodell zu finden, aber ist ethische Kompetenz überhaupt messbar? Stumpf, S. et al. (2008) sind dieser Frage nachgegangen und haben die Messmethoden zu ethischer Kompetenz (Testverfahren, Interviewbasierte Verfahren und Assessment-Center-Verfahren) untersucht und miteinander verglichen. Im Ergebnis ist die Messung ethischer Kompetenz komplex, aber möglich, wobei kein Verfahren in der Lage ist, ethische Kompetenz in allen Facetten abzudecken. Auch hier gilt: Qualität und Validität entsteht durch einen multimethodalen Ansatz!
Neue Interviewstandards sind veröffentlicht!
Lammerskitten & Strobel (2008) stellen auf dem Kongress die neuen Interviewstandards vor. Warum Interviewstandards? Interviewen kann doch jeder! Vor dem Hintergrund des demographischen Wandels wird es zunehmend bedeutsamer keinen Geeigneten zu übersehen (Kersting, 2008) und der langfristige finanzielle Nutzen bei Aufwendungen für verbesserte Personalauswahl kann in Millionenhöhe liegen (Schuler, 2002). Die Interviewstandards geben Empfehlungen für eine sinnvolle Gestaltung von Interviewprozessen, zeigen klassische Praxisproblem in Interviews auf, bieten Hilfestellung aus der Praxis für die Praxis an und orientieren sich an wesentlichen Gestaltungsempfehlungen aus der aktuellen Forschung. Verbessern Sie Ihre Interviewerfähigkeiten und laden Sie sich die aktuellen Interviewstandards unter www.arbeitskreis-ac.de herunter!