Seit 1992 erarbeitet der Arbeitskreis AC Qualitätsstandards der Assessment Center Methode und passt diese an neue Erkenntnisse aus Wissenschaft und Praxis an. Die 2016 überarbeitete Fassung der AC-Standards stellen wir Ihnen hier vor.
Zu den Methoden im AC gibt es jetzt einen Paradigmenwechsel. War in den ersten Qualitätsstandards alles außerhalb von Rollenspiel und Gruppendiskussion noch verpönt, so hat sich das Feld auf Basis neuerer Studienergebnisse nun erweitert. Während 2004 Testverfahren allenfalls als Ergänzung im AC zugelassen waren, besagt die aktuelle Forschung, dass Elemente wie das Interview oder kognitive Tests mindestens so gut wie, ja oft sogar noch besser als Simulationsübungen den Joberfolg vorhersagen können. Es wäre also ein Fehler, das Interview oder den kognitiven Test im Verfahren zu unterlassen.
Daher nutzen wir heute im AC drei Verfahrenskategorien: Verhaltenssimulation, Interview und Test/Fragebogen. Dies unterstreicht das Ziel der Methodenvielfalt. Keine der einzelnen Methoden allein liefert perfekte Ergebnisse und jede birgt gewisse Nachteile in ihrem Einsatz. Ein multimethodales Vorgehen ermöglicht daher die gegenseitige Kompensation der jeweiligen Einschränkungen und nutzt die inkrementelle Validität, die der einzelne Verfahrensbestandteil zum Gesamtverfahren beiträgt. Der Arbeitskreis AC fordert: Jede Dimension muss im AC mindestens zwei Mal gemessen werden, aber mit unterschiedlichen Methoden.