Selbstdisziplin als Persönlichkeitseigenschaft
Selbstdisziplin beschreibt die Eigenschaft, ausdauernd und geduldig an Aufgaben zu arbeiten, auch wenn es sich dabei um besonders schwierige und/oder monotone Tätigkeiten handelt. Persönlichkeiten mit einer hoch ausgeprägten Selbstdisziplin zeichnen sich durch eine hohe Beherrschtheit des eigenen Willens, der eigenen Gefühle und Neigungen aus. Auch bei uninteressanten Aufgaben zeigen sie Hartnäckigkeit und beenden stets das, was sie begonnen haben. Der Aussage: „Ich bin sehr ausdauernd und kann mit viel Geduld an Dingen arbeiten“ stimmen sie deshalb überwiegend zu. Personen mit einer niedrigen Ausprägung sind hingegen sprunghaft, inkonsequent und besitzen nur wenig Ehrgeiz.
Im Rahmen der Neukonzeption unserer Persönlichkeitsfragebogens Obermann Big Six Personality (OB6) bildet die Facette Selbstdisziplin eine von zwölf berufsrelevanten Persönlichkeitseigenschaften ab. Eine hoch ausgeprägte Selbstdisziplin wirkt positiv auf die Arbeitsleistung (de Boer, van Hooft & Bakker, 2015) und verringert die wahrgenommene Arbeitsbelastung der Mitarbeiter, da diese deutlich mehr Ausdauer und Konsequenz in der Aufgabenbewältigung aufzeigen (Diestel & Schmidt, 2009).
Selbstdisziplin – unabhängig von Geschlecht und Alter
Im Rahmen der Normierung der neuentwickelten Testverfahren mit N = 298 Teilnehmern wurde auch die Verteilung nach Geschlecht bzw. nach Altersklasse betrachtet. Hinsichtlich des Geschlechts zeigten sich keine signifikanten Unterschiede, dies gilt ebenfalls für die erhobenen Altersklassen. Folglich stellt die Selbstdisziplin einer Person ein stabiles Persönlichkeitsmerkmal dar, unabhängig von Alter und Geschlecht.
Ein hohes Maß an Selbstdisziplin wirkt sich positiv auf die individuelle Leistung aus, ungeachtet des Alters einer Person. Selbstdisziplin führt in jungen Jahren zu akademischem Erfolg (Duckworth & Seligman, 2005), später wirkt sie sich positiv auf die Arbeitsleistung aus (de Boer, van Hooft & Bakker, 2015).
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Quellen:
de Boer, B. J., van Hooft, E. J. & Bakker, A. B. (2015). Self-control at work: Its relationship with contextual performance. Journal Of Managerial Psychology, 30(4), 406-421.
Diestel, S. & Schmidt, K. (2009). Mediator and moderator effects of demands on self-control in the relationship between work load and indicators of job strain. Work & Stress, 23(1), 60-79.
Duckworth, A. L. & Seligman, M. P. (2005). Self-discipline outdoes IQ in predicting academic performance of adolescents. Psychological Science, 16(12), 939-944.