“Wind of Change” – oder wie Mitarbeitende in Veränderungen die Dinge selbst in die Hand nehmen

Joanna Drenu

Veränderungen scheinen bei einer Vielzahl von Menschen seit jeher instinktiv Unruhe und Ängste auszulösen (Popoola, 2019). Angst vor bevorstehenden Transformationen entsteht, wenn diese als bedrohlich wahrgenommen werden (Ryschka, 2007) oder es an Ressourcen für den Umgang mit der vermeintlichen Bedrohung fehlt oder die vorhandenen Ressourcen als zu gering eingeschätzt werden (Schorlemmer, 2022). Der Umgang damit ist zu einem großen Teil eine Frage der Persönlichkeit (Popoola, 2019).

Perspektive der einzelnen Mitarbeitenden im Change

Zielgruppe von Workshops und Trainings zu Change sind bisher meist Führungskräfte. Die Mitarbeitenden erscheinen oft nur als „Objekt“.

Der Auftrag von zwei verschiedenen, größeren Organisationen (Öffentlicher Dienst und Maschinenbau) war es, die Resilienz der einzelnen Mitarbeitenden in der Veränderung zu stärken.

Das Vorgehen ist zweigeteilt. Schritt 1 ist ein 4-stündiges Webinar, in der Mitarbeitende über alle Abteilungen hinweg gemischt werden.

Veränderungsprozess im Change Management
Abb. 1: Exemplarische Inhalte eines Webinars zum Thema Einführung in das Change Management

Worin besteht im Zusammenhang mit der Arbeit im Home-Office die eben erwähnte Chance? Die Antwort liefern wir in unseren Seminaren. Die beste Voraussetzung für das Etablieren neuer Routinen und Verhaltensmuster ist eine neue Umgebung. Diese gilt es für Führungskräfte nutzbar zu machen, indem systematisch Routineprozesse etabliert werden müssen, die begleitet von intrinsischen Motivatoren zu energetisierenden Mustern werden. Wir bieten den Teilnehmenden eine Palette an Möglichkeiten, diese Aufgaben zu meistern.

Stabil durch die Veränderung kommen - wie Mitarbeitende ihre Resilienz steigen können

Nach einer Einführung in die Thematik und einer ersten Reflexion zum individuellen Veränderungsprozess werden Optionen aufgezeigt, die jede/r Teilnehmende aktiv selbst in die Hand nehmen kann, um gut durch die bevorstehende Veränderung zu kommen. Hier geht es darum, wie man angesichts der mit Veränderungen einhergehenden Ungewissheit und Bedrohlichkeit die eigene Resilienz, also psychische Widerstandsfähigkeit stärken kann.

Mögliche Resilienzfaktoren, die den Umgang mit dem Stressor Veränderung leichter machen können, können personale Schutzfaktoren (z. B. eigene Kompetenzen, Bewältigungsstrategien, Selbstregulationsfähigkeit, Kontrollüberzeugung, Fähigkeit zu positiven Emotionen etc.) oder soziale Schutzfaktoren (z. B. gute und tragfähige Beziehungen, Netzwerke, Unterstützer etc.) sein.

Sie gilt es, angeleitet und individuell zu erfragen, zu entdecken und zu stärken.

Optionale Workshops auf Teamebene

Nach den 4-stündigen Webinaren mit Mitarbeitenden über die Abteilungen hinweg gemischt, gibt es den optionalen Workshop. Entscheider sind die jeweiligen Führungskräfte, ob sie dies buchen oder nicht.

Die einzelnen Einheiten der Organisationen sind unterschiedlich von Veränderungen betroffen. Daher ist der zweite Schritt – nach der individuellen Sicht der Mitarbeitenden – auf Teamebene fakultativ.

In diesem zweiten Schritt, im Rahmen von Workshops für ganze Teams (inkl. den Führungskräften), welche sich bereits im Wandel befinden, werden dann mögliche Herangehensweisen elaboriert, um individuelle, passgenaue Maßnahmen für das jeweilige Team abzuleiten.

Inhalte des Workshops waren bisher:

  • Selbstreflexionseinheit (mit oder ohne Identifikation des Veränderungs-Typs mittels Tests)
  • 4-Phasen-Modell der Veränderung
  • Stufenweise Etablierung eines mitarbeiterorientierten Veränderungsmanagements
  • Kommunikation und psychologische Sicherheit im Veränderungsprozess 
  • Ableitung von Maßnahmen und „next steps“ für eine nachhaltige Veränderung

 

Zusammengefasst kam die Grundidee sehr gut an, die Bindung auf der Mitarbeiterebene zu stärken, indem die individuellen Ressourcen der Mitarbeitenden verstärkt und deren Bindung an die Organisation stabilisiert wird, um dann erst die Führungskräfte mitzunehmen.

Unsere Expertise im Bereich Change Management:

  • Viele Benchmarks durch langjährige Spezialisierung
  • Wissenschaftliche Fundierung
  • Individualität und passgenaue Begleitprogramme
  • Großes, international erfahrenes Beraterteam aus Wirtschaftspsycholog*innen
  • Positive, wertschätzende Atmosphäre in den Trainings und Webinaren
Abb. 2: Webinare für Teams

Für ein persönliches und unverbindliches Gespräch nehmen Sie gerne jederzeit Kontakt zu uns auf:

Literatur

Kotter, J. P., Akhtar, V. und Gupta, G. (2022). Change. Wie Unternehmen in unbeständigen Zeiten herausragende Ergebnisse erzielen. Wiley, Weinheim.

Popoola, R. (2019). Angst vor Veränderungen. In: Chefsache Freiheit. Chefsache. Springer Gabler, Wiesbaden.

Ryschka, J. (2007). Veränderungen in der Firma – und was wird aus mir?: Ein Arbeitsbuch zum Selbstcoaching. Wiley, Weinheim.

Schorlemmer, J., Steffen, A. (2022). Umgang mit Angst in Veränderungsprozessen der öffentlichen Verwaltung in Deutschland – Psychologische Grundlagen und praktische Ansätze. In: Richenhagen, G., Dick, M. (eds) Public Management im Wandel. FOM-Edition. Springer Gabler, Wiesbaden.

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